BIS DANN, MEIN SOHN Film Die innere und die äussere Zeit

Die innere und die äussere Zeit

„Die Zeitspanne, über die Wang seine Geschichte erzählt, lässt uns die tektonischen Verschiebungen der chinesischen Gesellschaft hautnah in menschlichen Schicksalen erleben. Solche Veränderungen sind oft unsichtbar, gerade weil sie so massiv sind, weil das hier China ist und die Dimensionen so schwindelerregend groß sind. Aber in diesem Film können wir sie spüren.“ VARIETY

1978

Zwei Jahre nach Maos Tod befindet sich China im Umbruch. Deng Xiaoping gewinnt aus seinen drei Ämtern als Vizepremier, Vize-Parteivorsitzender und Vorsitzender der Zentralen Militärkommission heraus zunehmend an Einfluss gegenüber Maos Nachfolger Hua Guofeng. Die wirtschaftliche Lage ist angespannt, besonders auf dem Land herrscht große Armut.

Yaojun, Liyun, Yingming, Haiyan und Meiyu sind nach Jahren des Arbeitseinsatzes auf dem Land in ihre Heimatstadt im Norden Chinas zurückgekehrt.

Anfang der 80er Jahre

Hua Guofeng wird seiner letzten Ämter enthoben. Die Reformen Deng Xiaopings, der faktisch die Macht innehat, zielen unter dem Motto der „Vier Modernisierungen“ vor allem auf eine Neuordnung des Wirtschafts­systems. Die Bauern, vom Zwang zur Kollektiv­bewirtschaftung befreit, können Erträge über dem Plansoll frei verkaufen. Die urbanen Staats- und Kollektivbetriebe führen leistungsbezogene Löhne ein, den Direktoren wird mehr Entscheidungsspielraum eingeräumt. 1981 werden erste kleine Privatbetriebe zugelassen. Um ausländische Investitionen ins Land zu holen, werden vier Sonderwirtschaftszonen eingerichtet. Das Staatskonzept Deng Xiaopings beruht auf den bis heute gültigen vier Grundprinzipien: Sozialistischer Weg, Diktatur des Proletariats, Führung durch die KPCh, ideologische Orientierung am Marxismus-Leninismus und den Ideen Maos. Dennoch beginnt, insbesondere mit der Anerkennung der Intellektuellen, der Entwicklungsprozess der KPCh von einer Klassenpartei zur wirtschaftsliberalen Staatspartei.

Yaojun, Liyun, Yingming, Haiyan und Meiyu arbeiten in einer Metallfabrik und leben im angeschlossenen Wohnheim. 1982 kommen, am gleichen Tag, Xing und Hao zur Welt.

Mitte der 80er Jahre

Das Modell der Sonderwirtschaftszonen wird 1984 erweitert. Der Regelfall bleibt die Planwirtschaft mit den auch für die soziale Organisation wesentlichen Staatsbetrieben, die nun jedoch eigenständige Gewinne erzielen können. Ab 1984 werden Privatunternehmen mit maximal sieben Mitarbeitern zugelassen, 1988 alle Einschränkungen aufgehoben. Der schnelle Aufschwung mit Wachtumsraten von 10% und die Reformen mit ihren heterogenen Elementen führen zu hoher Inflation und Überproduktion. In den Folgejahren setzt die chinesische Führung auf einen rigorosen Konsolidierungskurs. Ende 1986 beginnt sich eine vorwiegend städische und studentische Demokratiebewegung zu formieren.

1986. Im Rahmen der seit 1979 geltenden „Ein-Kind-Politik“ wird Liyun zum Abbruch gedrängt.

Mitte der 90er Jahre

Nach der Niederschlagung der Demokratiebewegung und der Räumung des von Studenten besetzten Tian’anmen-­Platzes 1989 wird Jiang Zemin neuer General­se­kre­tär der KPCh, 1993 auch Staatspräsident. Die vollstän­dige Abschaffung der Planwirtschaft wird vor­bereitet, 1994 werden ge­setz­liche Regelungen für mögliche Privatisierungen ge­schaf­fen. 1997, im Jahr von Deng Xiaopings Tod, werden Tau­sende meist insolventer Staats­betriebe aufgelöst, in staatliche Großkonzerne überführt oder privatisiert. Das Wirtschaftswachstum zieht an. Das Gros der chinesischen Be­völkerung profitiert vom Aufschwung, bei zunehmend gra­vierenderen Einkommensunterschieden.

Liyun verliert ihre Anstellung in der Metallfabrik. Yingming hat sich selbständig gemacht. Tod Xingxings. Meiyu kehrt mit Xinjian in die Heimatstadt zurück. Yaojun und Liyun ziehen in die Provinz Fujian.

Anfang der 2000er Jahre

Der Übergang zur „sozialistischen Marktwirtschaft“ ist vorangeschritten. Seit 2002 können auch Unternehmer als „fortschrittliche Produktivkräfte“ Mitglieder der KPCh werden. Im gleichen Jahr wird Hu Jintao neuer Generalsekretär, im Jahr darauf Staatspräsident. 2004 werden die privaten Eigentumsrechte in die Verfassung aufgenommen. Die Regelungen der „Ein-Kind-Politik“ werden gelockert.

Yaojun betreibt eine kleine Metallwerkstatt, Liyun arbeitet als Netzflickerin. Ihr Adoptivsohn verlässt die Familie. Moli steht vor der Ausreise in die USA.

2011

In den vergangenen 10 Jahren ist China in einem historisch einzigartigen Boom zur zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Welt aufgestiegen. Die Lebenserwartung in China ist von 43,8 (1950) auf 75,7 Jahre (2010) gestiegen. Ju Jintao befindet sich in seinem letzten Jahr als Generalsekretär der KPCh. 2012 wird er von Xi Jinping abgelöst.

Yaojun und Liyun besuchen ihre inzwischen völlig verwandelte Heimatstadt. Yingming ist als Bauunternehmer reich geworden, Haiyan ist im vorzeitigen Ruhestand, Haohao ist Arzt.

»Einer der schönsten Filme des Jahres. Der herzzerreißendste.«
PARIS MATCH
»Privat und politisch zugleich, furios und emotional erzählt… „Bis dann, mein Sohn“ war das Meisterwerk des diesjährigen Wettbewerbs. Ein Film mit einem langen Atem, dem man noch länger hätte zuschauen können.«
EPD FILM
»Ein Film zum Niederknien … Von Beginn an geht dieser Film unter die Haut. „Bis dann, mein Sohn“ ist ein Wunder.«
LE PARISIEN
»Ganz großes Kino … Es ist ein Epos über Leben und Tod, über Schuld und Trauer … „Bis dann, mein Sohn“ ist ein Meisterwerk. Filmhandwerklich stupendes Erzählkino, politisch relevant und doch emotional so profund, dass schon in der Pressevorführung die Tränen nur so flossen.«
SÜDWESTPRESSE
»Dass der Film so berührt, liegt in erster Linie an dem grandiosen Cast, aus dem die beiden Hauptdarsteller noch einmal herausragen: Wang Jingchun und Yong Mei tragen den Film mit einer Energie, die aus purer Menschlichkeit zu bestehen scheint.«
FILMSTARTS.DE
»Ein herzzerreißendes, Jahrzehnte umspannendes intimes Epos … Der größte Trumpf des Films ist Wang Jingchun als Yaojun. Es liegt an seiner natürlichen Güte und Menschlichkeit, dass der Film uns so ins Herz trifft, bis hin zum ruhig erzählten Finale, das das vielleicht glücklichste Happy End in der jüngsten Geschichte des Kinos ist.«
VARIETY
»Dieser Film geht unglaublich nah.«
ARD TAGESSCHAU
»Tief berührend und gleichzeitig historisch erhellend.«
SCREEN DAILY
»Großes, episches Kino … Unbedingt ansehen!«
LE FIGARO
»Sensibilität des Autorenkinos, ein tief bewegendes Melodram voller Würde und Menschlichkeit.«
MARIE CLAIRE FRANCE
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